markus hat geschrieben:Und in beiden steckt Karl May ganz stark drin, nicht in Old Shatterhand, nicht in Kara Ben Nemsi
Das sehe ich anders. Der große Schwerenöter á la Herzog von Olsunna wäre er vielleicht gern gewesen, aber ich glaube nicht daß er es war ... die eine oder andere verdruckste Affaire vielleicht, mag sein, aber der coole, raffinierte Eroberer mit großem Geschick war er sicherlich nicht.
("konnten sie grammatikalisch einander das nicht sagen, was sie sagen wollten; aber sie verstanden einander doch, wenn es auch hier und da ein Missverständnis gab, über welches man hätte aufschreien mögen." Mit diesen Worten beschreibt Karl May in "Satan und Ischariot" ein Gespräch Judith Silbersteins mit einem ihrer zahlreichen Verehrer, so stell' ich mir Karl May bei verkrampften Eroberungsversuchen vor ...)
Old Wabble ist er auch nicht. Er kann dessen Kälte und dessen Gedanken nachvollziehen, er hat sie auch in sich, aber das ist nur ein Anteil ...
(Der kleine grüne Drache ("Ich bin ein Drache ! Puh !") von Michael Ende wurde hier kürzlich schon in anderem Zusammenhang erwähnt ... der denkt auch er sei weißgott wie bös', aber für die anderen vermittelt sich das gar nicht ... d.h., für "die anderen" manchmal vielleicht schon, die sind meerschtenteels oberflächlich, kriegen solche Dinge nicht so mit, aber nicht für Lukas und Jim, die erkennen gleich woran sie sind ...)
Ich sehe Karl May mehr als Kara Ben Nemsi resp. Old Shatterhand: lieber Mensch mit Schatten ... (wie wir alle ... nur wird es halt unterschiedlich deutlich. Solche Wertungen ("lieb") sind eigentlich eh Quatsch. Jeder ist 'gut' & 'böse'.)